Der Große Wellenkanal in Hannover-Marienwerder wurde im Rahmen des DFG-geförderten Sonderforschungsbereichs SFB 79 in den Jahren 1979 - 1983 errichtet. Er ist mit einer nutzbaren Länge von rund 300 m, einer Breite von 5 m und einer ebenen Sohle in einer Tiefe von 7 m immer noch einer der größten Wellenkanäle der Welt. Seit seiner Errichtung steht er im Dienst von nationalen und internationalen Forschungsinteressen, die sich der Entwicklung von Wellen und deren Interaktion mit unterschiedlichsten Strukturen gewidmet haben.
Bisher konnten im GWK ausschließlich Wellen erzeugt werden. Mit dem Ausbau von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien auf und aus dem Meer rückten Gründungsaspekte solcher Strukturen sowie der Einfluß von Gezeitenströmungen stärker in den Fokus. Im Jahr 2017 bewilligte deshalb das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) das Projekt marTech (maritime Technologien), um mit 35 Millionen Euro den Wellenkanal mit einer leistungsfähigen Strömungsanlage, einem Tiefteil zur Untersuchung von Gründungsstrukturen und einer leistungsfähigeren Wellenmaschine zu versehen. Die Bauarbeiten sind abgeschlossen und der neue GWK+ mit ausgewählten Pilotprojekten wieder in den Betrieb gegangen.
Die messtechnische Erfassung komplexer Prozesse im Zusammenspiel von Wellen, Strömung und Strukturen erfordert den Einsatz einer großen Bandbreite von Messtechnik. Das FZK kann deshalb eine Vielzahl unterschiedener Messgeräte zur Verfügung stellen, welche entsprechend der technologischen Entwicklung in diesem Bereich kontinuierlich erweitert werden.