Vom GWK zum GWK+
In den letzten Jahren haben die Anforderungen an den Küstenschutz sowie die Fortschritte in der Meerestechnik und vor allem bei der Gewinnung regenerativer Energien auf und aus dem Meer stetig zugenommen und es wird erwartet, dass sich dieser Trend in Zukunft noch weiter verstärkt. Um die Forschung und Entwicklung in diesen Bereichen weiter voranzutreiben, finanziert das BMWi das Projekt marTech (maritime Technologien) mit 35 Mio. Euro. Im Rahmen dieses Projekts entsteht aus dem GWK eine einzigartige Versuchseinrichtung, mit der die natürlichen Umweltbedingungen auf See in einem großen Maßstab im Labor bestmöglich nachgebildet werden können. Dabei werden alle wesentlichen Einwirkungen durch Wellen und (Tide-)Strömung simuliert sowie die natürlichen Seebodenverhältnisse abgebildet. So wird eine optimale wissenschaftliche Bearbeitung z.B. der folgenden Themen gewährleistet:
- Hydrodynamische Belastung der Tragstrukturen von OWEA
- Kolkbildung und Kolkschutzmaßnahmen
- Boden-Bauwerk-Interaktionen
- Stabilität und Verankerungssysteme schwimmender Strukturen
- Leistungsoptimierung von Wellen- und Tideströmungsanlagen
Um diese Ziele zu erreichen wird der GWK zu einer weltweit einzigartigen Versuchseinrichtung im Offshore- und Küsteningenieurwesen ausgebaut:
- Mit einer neuen leistungsfähigeren Wellenmaschine können größere Wellen und Belastungen erzeugt werden, was noch realitätsnähere Erprobung und Weiterentwicklung von Strukturen unter Extrembedingungen ermöglichen wird
- Mit einer Anlage zur Strömungserzeugung können z.B. Tideströmungen erzeugt werden, um deren Belastung auf Sedimentstabilität und Bauwerke zu untersuchen sowie nichtlineare Wellen-Strömungs-Interaktionen zu berücksichtigen und zu analysieren
- Ein Tiefteil in Kanalmitte ermöglicht den ebenerdigen Einbau von Sedimenten. Strukturen können realitätsnah gebettet, Tiefgründungen mit ihren Dagradierungseffekten untersucht und nichtlineare Bauwerk-Boden Interaktionen erfasst werden
Die Bauarbeiten hierzu haben Ende 2020 begonnen und konnten im Sommer 2023 abgeschlossen werden.